Urologische
Untersuchung

Kurz & Knapp
- Vor der Untersuchung bespricht die Ärztin oder der Arzt mit dir, wie die Untersuchung abläuft. Ohne deine Zustimmung geschieht nichts!
- Die Untersuchung ist meist nicht schmerzhaft.
- Deine Ärztin oder dein Arzt kennen die Sorgen und Unsicherheiten von Patienten.
- Deine sexuellen Vorlieben, Selbstbefriedigung oder die sexuelle Orientierung werden nur erfragt, wenn sie für die Diagnose wichtig sind.

Alles wird zuerst besprochen
Eine Untersuchung von Penis und Hoden – davor möchten sich viele Jungen und junge Männer gerne drücken. Die Vorstellung, dass ein fremder Mensch intime Körperstellen anschaut, berührt und untersucht, verunsichert viele. Das muss es aber nicht.
Die körperliche Untersuchung mag ungewohnt sein, ist aber meist nicht schmerzhaft. Wie sie genau abläuft, ist abhängig von deinen Beschwerden und dem Grund deines Besuchs.
Vor der Untersuchung gibt es ein Gespräch. Die Ärztin oder der Arzt stellt dir Fragen, zum Beispiel nach dem Grund deines Besuchs, ob du Beschwerden hast, welche das sind und wie lange du sie schon hast. Du kannst die Ärztin oder den Arzt auch alles fragen, was du gerne wissen möchtest, beispielsweise wie die Untersuchung ablaufen wird. Du kannst auch sagen, dass es dein erster Besuch ist und du aufgeregt und nervös bist. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich beruhigen und dir deine Nervosität nehmen.

Ärztinnen und Ärzte kennen die Sorgen und Unsicherheiten ihrer Patienten. Auch steht sie oder er unter Schweigepflicht. Wichtig ist: Du entscheidest, ob du untersucht werden möchtest oder nicht.
So werden Penis und Hoden untersucht
Wenn du Probleme am Penis oder an den Hoden hast, dann schaut sich die Ärztin oder der Arzt nach dem Gespräch deine äußeren Geschlechtsorgane genau an und untersucht sie. Dazu musst du nicht ganz nackt sein. Es reicht meist aus, wenn du deine Hose etwas herunterziehst, sodass die Ärztin oder der Arzt den Bereich in Augenschein nehmen kann.
Zuerst zieht sie oder er die Vorhaut nach vorne und streift sie zurück. Dann sieht sich die Ärztin oder der Arzt Eichel, Harnröhre und den Penisschaft an. Anschließend prüft sie oder er, ob mit Hodensack und Hoden alles okay ist. Dazu werden sie nacheinander abgetastet.
Übrigens: Eine Untersuchung der Prostata, bei der ein Finger in den After (Po-Loch) eingeführt wird, ist bei Jungen die Ausnahme und nur dann nötig, wenn die Stelle Probleme macht und abgetastet werden muss.
Ob du im Intimbereich rasiert bist, Piercing trägst oder tätowiert bist, ist für die Untersuchung völlig unwichtig, es sei denn, es besteht zum Beispiel eine Infektion in diesem Bereich.
Nach deinen sexuellen Vorlieben, Selbstbefriedigung oder deiner sexuellen Orientierung wird die Ärztin oder der Arzt dich nur dann fragen, wenn es für die Diagnose wichtig ist. Du kannst diese Themen aber ansprechen, wenn du es möchtest oder Fragen hast.
Eine Erektion bei der Untersuchung – was dann?
Eine Erektion passiert manchmal auch in Momenten, die unpassend erscheinen, vielleicht auch während der Untersuchung. Das ist selten und muss dir nicht peinlich sein. Du kannst versuchen, dich abzulenken, indem du an etwas denkst, das dich überhaupt nicht erregt. Die Ärztin oder den Arzt beunruhigt eine Erektion nicht. Im Gegenteil: Sie oder er kann so sehen, dass mit der Durchblutung deines Penis alles in Ordnung ist.